Alles über Fledermauskästen

Was ist ein Fledermauskasten?

Fledermäuse gehören in unser natürliches Ökosystem ebenso sehr wie Vögel, Füchse und Kaninchen. Sie bewohnen den europäischen Kontinent genauso wie andere Kontinente der Erde und sind aus der Natur nicht wegzudenken.

Umso verstörender ist es, dass in den letzten Jahren immer mehr Fledermausarten auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere gesetzt werden mussten. Sicherlich sind sie damit nicht allein, denn Biologen auf der ganzen Welt beobachten mit Schrecken wie immer mehr Tiere, die bis vor einigen Jahrzehnten noch fest in den Ökosystemen dieser Erde verankert waren, zusehends seltener werden.

Fledermäuse sind keine Ausnahme und aus diesem Grund machen es sich Naturschützer in Deutschland und anderen europäischen Ländern zur Aufgabe, die kleinen Säugetiere bewusst zu schützen und die breite Bevölkerung darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig der aktive Naturschutz ist.

Selbstverständlich wäre es optimal, wenn die natürlichen Lebensräume der verschiedenen Tiere erhalten blieben. Dieser Wunsch entspricht jedoch keinesfalls der Realität und es ist deshalb die Aufgabe von uns allen, die verschiedenen Tierarten, die eigentlich in der freien Wildbahn zuhause sind, zu unterstützen.

Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist das Aufhängen und Aufstellen von Kästen, die den unterschiedlichen Tieren als Unterschlupf und Nisthilfe dienen können. Neben Vögeln, Igeln und Wildbienen dürfen auch die Fledermäuse nicht vernachlässigt werden.

Es handelt sich um äußerst wichtige und nützliche kleine Tiere, deren Hauptnahrungsquelle Insekten und andere Schädlinge sind. Jahrhundertelang haben die kleinen Säuger in Felsspalten und Baumhöhlen Unterschlupf gefunden, dort ihre Jungen bekommen und die Wintermonate verbracht.

Doch aufgrund der Abholzung von Wäldern und der Monokulturen auf Feldern finden Fledermäuse immer seltener einen natürlichen Unterschlupf, an welchem sie sich ausruhen und ihre Kinder zur Welt bringen können. Ebenso schlecht steht es um ihre Jagdreviere, denn Insekten sind aufgrund des exzessiven Anbaus auf den Feldern immer schwieriger zu finden.

Ein weiterer Ort, an dem sich Fledermäuse gerne aufhalten, sind Dachvorsprünge, Kellerräume und verlassene Dachböden. Doch auch diese werden immer seltener. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, unsere Häuser energieeffizienter zu machen, doch dass wir dabei verschiedenen Tierarten ihren letzten Unterschlupf rauben, ist uns häufig nicht bewusst.

Ein Fledermauskasten ist eine künstliche Nisthilfe. Er kann von den Fledermäusen genutzt werden, um dort tagsüber zu ruhen, einen Unterschlupf bei Unwetter zu finden oder Junge zur Welt zu bringen.

Selbstverständlich sind natürliche Unterschlupfmöglichkeiten optimal, doch in Anbetracht der Tatsache, dass diese immer seltener werden, bleibt uns die Möglichkeit, die kleinen Säugetiere mit Fledermauskästen tatkräftig zu unterstützen.

Wie kommen Sie an einen geeigneten Fledermauskasten?

Die Fledermäuse sind dankbar für jede Nisthilfe und jeden Unterschlupf, den Sie für die kleinen Säuger zur Verfügung stellen. Doch damit die Fledermäuse auch wirklich einziehen und sich in den künstlichen Nisthilfen wohlfühlen, sollten diese einige Bedingungen erfüllen. Sie haben grundsätzlich drei verschiedene Möglichkeiten, um an einen passenden Fledermauskasten heranzukommen.

Sie können sich dazu entscheiden, einen fertigen Fledermauskasten zu kaufen. Der Vorteil liegt darin, dass Sie weder Zeit noch Arbeit in den Bau des Kastens investieren müssen. Sie können sich das gewünschte Modell im Fachhandel oder im Internet aussuchen und kaufen.

Besonders gut geeignet ist diese Lösung für die Menschen, die sich den Eigenbau eines Fledermauskastens nicht zutrauen. Nicht jeder verfügt schließlich über das handwerkliche Geschick, welches für eine solche Aufgabe notwendig ist. Sie benötigen auch keine Werkzeuge, denn der Fledermauskasten ist bereits fertig zusammengebaut und muss lediglich an dem gewünschten Ort angebracht werden. Das ist im Handumdrehen vollbracht, sodass Sie keine Zeit in die Planung und den Zusammenbau der Einzelteile des Kastens investieren müssen.

Es kann Ihnen jedoch passieren, dass Sie sich versehentlich für einen Fledermauskasten entscheiden, dessen Materialien nicht über die notwendige Qualität verfügen. Fertigkästen bestehen häufig aus weniger guten Einzelteilen und sind nicht präzise verarbeitet. Das kann zur Folge haben, dass Sie den Fledermauskasten zwar günstig bekommen und keine Arbeit in den Bau investieren müssen, der Fledermauskasten jedoch unbewohnt bleibt.

Außerdem können Sie kein Alleinstellungsmerkmal erwarten, denn die Kästen werden in Massen hergestellt und die einzelnen Modelle ähneln sich oft stark, was ihre Form und ihre Farben betrifft. Um gute Qualität zu gewährleisten, sollten Sie daher auf billige Massenware verzichten und auf Made in Germany setzen.

Sie können sich außerdem dazu entscheiden, einen Bausatz zu kaufen. Es handelt sich um eine Lösung zwischen dem Eigenbau und dem Fertigkauf. Sie erhalten ein Set mit allen notwendigen Materialien, welche bereits in die passende Größe geschnitten sind. Darüber hinaus werden Holzleim und Schrauben ebenfalls mitgeliefert. Sie benötigen oft keine besonderen Werkzeuge, denn ein Schraubendreher oder ein Hammer zum Zusammenbauen der Einzelteile reichen vollkommen aus.

Diese Variante ist optimal für Menschen, die sich zwar handwerklich betätigen möchten, jedoch nicht über ein großes Sortiment an Werkzeugen verfügen. Wenn Sie das Set zum Zusammenbauen kaufen, dann müssen Sie sich keine Sorgen darüber machen, was Sie mit übrig gebliebenen Materialien machen können – denn es wird keine Reste geben.

Wer sich handwerklich so richtig austoben möchte, der kann den Fledermauskasten selber bauen. Wichtig ist, dass Sie passende Materialien einkaufen, denn der Fledermauskasten darf nur aus natürlichen Baumaterialien bestehen. Künstliche Inhaltsstoffe, wie chemische Farben und Bestandteile aus Plastik können den sensiblen Säugetieren schaden. Auch mit Dachpappe müssen Sie vorsichtig sein, denn an warmen Sommertagen schmilzt das Bitumen und tropft auf die Fledermäuse, die sich im Schutz des Kastens ausruhen. Bessere Alternativen sind Metall- und Schieferdächer.

Es gibt verschiedene Modelle, aus denen Sie sich das aussuchen können, welches Ihnen persönlich am meisten zusagt. Außerdem müssen Sie bedenken, dass die unterschiedlichen Kästen auch verschiedene Fledermausarten anlocken. Aus diesem Grund sollten Sie sich im Voraus damit beschäftigen, welche Fledermausarten bei Ihnen heimisch sind, sodass Sie sich für die richtigen Modelle entscheiden.

Anleitungen finden Sie im Internet und in zahlreichen Büchern, die sich dem Leben der Fledermäuse widmen.

Wie bringen Sie den Fledermauskasten richtig an?

Wenn Sie den Fledermauskasten in Händen halten, dann geht es an die nächste Aufgabe: den richtigen Standort finden und den Kasten anbringen. Hierbei müssen Sie das ein oder andere beachten, damit sich die Fledermäuse wohlfühlen und wirklich einziehen, denn es wäre doch schade, wenn Ihr Fledermauskasten ein reines Dekorationselement wird.

Der Fledermauskasten wird in einer Höhe zwischen drei und fünf Metern angebracht. Auf diese Weise haben die Fledermäuse genug Platz, um problemlos an den Kasten heranfliegen zu können.

Die Einflugschneise sollte windgeschützt sein, jedoch dürfen keine Äste oder Gestrüpp im Weg sein, welche den Flug der Fledermäuse stören könnten. Der Fledermauskasten benötigt einen Standort, an dem sich die kleinen Säugetiere ungestört fühlen. Orte, an denen Sie ständig vorbeigehen oder an denen eine starke Geräuschkulisse herrscht, versuchen die Tiere zu meiden.

Es bleiben ruhige Orte an Baumstämmen, Hauswänden, unter dem Dachvorsprung oder sogar auf dem Dachboden, falls Sie die kleinen Bewohner nicht stören. Doch selbst wenn Sie Fledermäuse auf dem Dachboden vermeiden möchten, so gibt es genug andere Orte in Ihrem Garten, die sich sehr gut eignen.

Nehmen Sie sich etwas Zeit und schreiten Sie Ihren Garten ab. Versuchen Sie dabei, sich in die Perspektive einer Fledermaus hineinzuversetzen. Wo tummeln sich in der Abenddämmerung die Insekten? Wo können die kleinen Flugtiere ungestört kreisen und wo kommt öfter mal eine Katze entlang?

Katzen und andere Störenfriede sollten Sie bei der Wahl des optimalen Standortes bedenken. Die Fledermäuse müssen in ihrem Kasten geschützt sein: Hierbei kann ein Marderschutz an einem Baumstamm helfen. Wenn Sie sich für eine Hauswand entscheiden, so achten Sie darauf, dass sich in unmittelbarer Nähe keine Vorsprünge befinden. Auf diesen könnten sich Vögel und Katzen niederlassen, um die Fledermäuse im Anflug auf ihren Kasten aus der Luft zu fangen.

Häufig kommt es vor, dass die Fledermäuse nicht sofort in ihren neuen Kasten einziehen. Sie brauchen etwas, bis sie den Unterschlupf als solchen erkennen. Dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als etwas Geduld zu zeigen. Sobald die Fledermäuse eingezogen sind, können Sie dies an den Nahrungsresten unter dem Kasten erkennen.

Es bietet sich durchaus an, gleich mehrere Kästen aufzustellen. Zwischen den Kastengruppen sollte es einen Mindestabstand von zehn Metern geben, damit sich die kleinen Gruppen der Fledermäuse nicht zu nah kommen und keine Revierkämpfe ausbrechen. Die Männchen sind in der Balz- und Paarungszeit durchaus aggressiv, sodass ein Streit zwischen ihnen keine Ausnahme sein wird. Durch andere Kästen in der Nähe können sich die Tiere bei Bedarf aus dem Weg gehen.

Die Fledermäuse wandern in regelmäßigen Abständen zwischen den Kästen, Felsvorsprüngen und Baumhöhlen, sodass nicht immer die gleiche Gruppe in jedem Fledermauskasten wohnt. Dies vermeidet unter anderem die Verbreitung von Wanzen und Flöhen, die sich an den kleinen Säugern festsetzen.

Warum lohnt es sich, Fledermauskästen aufzuhängen?

Fledermäuse sind ein sehr wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Seit Jahrhunderten schwirren die kleinen Säugetiere in der Abenddämmerung und in der Nacht durch die Lüfte. Dabei ernähren sich die europäischen Fledermausarten von Insekten unterschiedlicher Größe.

In ihrem natürlichen Habitat finden die Fledermäuse in Felsspalten und Baumhöhlen abgestorbener Bäume Möglichkeiten zum Nisten. Dies ist sehr wichtig, denn sie sind nachtaktiv und benötigen einen geschützten Ort, an welchem sie den Tag verbringen und sich ausruhen können.

Darüber hinaus benötigen die Weibchen einen geeigneten Platz, um ihre Jungen in Ruhe zur Welt zu bringen. Dieser muss sicher vor Raubtieren sein und geschützt liegen, damit Wind und Regen nicht in den Unterschlupf gelangen können.

Fledermäuse fühlen sich in Wäldern, Mooren und Wiesen besonders wohl, doch diese natürlichen Lebensräume sind in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter zurückgegangen. An ihre Stelle rückten Wohnsiedlungen, begradigte Flüsse und Felder mit Monokulturen.

Die Wohnsiedlungen bestehen zum größten Teil aus Häusern und privaten Gärten, deren Gestaltung in der Hand ihrer Besitzer liegt. Während bis vor einigen Jahren der Anbau von Zierpflanzen und englischem Rasen im Trend waren, wird den Menschen in letzter Zeit immer mehr bewusst, welche Verantwortung sie tragen.

Wer Eigentümer eines Gartens ist, der hat mit dem Bau des Hauses und der Straßen bereits natürliche Lebensräume beseitigt. Dennoch ist es möglich, mithilfe von Rückzugsorten und den richtigen Pflanzen ein Habitat zu erschaffen, in dem sich verschiedene Tierarten wohlfühlen können.

Es liegt somit in Ihrer Hand, einen Lebensraum für Vögel, Insekten und auch Fledermäuse zu sichern. Diese Verantwortung kann sich in einen Segen verwandeln, wenn Sie gemeinsam mit Ihren Kindern beobachten können, wie Ihr Garten zur Kinderstube für Schmetterlinge, Fledermäuse und verschiedene Vogelarten wird.

Neben der Verantwortung mit der Natur, deren Bewusstsein sich immer mehr in den Köpfen der Gartenbesitzer verankert, bringen die Tierarten auch einen großen Nutzen mit sich. Wo Insekten sind, da ist die Ernte gesichert. Doch auch die kleinen Falter und Käfer benötigen natürliche Feinde, welche ihre Bevölkerung im Gleichgewicht hält.

Der Einsatz von Insektenschutzmitteln ist kontraproduktiv, doch Fledermäuse und Vögel sind die idealen Schädlingsbekämpfer. Besonders die kleinen Säugetiere erweisen sich als fleißige Helferlein, denn sie fressen Mücken, Nachtfalter und Käfer.

Der Kot der Fledermäuse ist äußerst nährstoffreich und kann deshalb als natürlicher Dünger verwendet werden. Auf diese Weise bringen die kleinen Säuger dem Garten einen großen Nutzen.

Was müssen Sie beachten?

Es gibt kein Kastenmodell, das für alle Fledermausarten optimal ist. Das Beste ist deshalb, die bei Ihnen vorkommenden Arten im Voraus zu bestimmen und verschiedene Kästen aufzustellen, damit sich die Fledermäuse aussuchen können, in welchem sie sich besonders wohlfühlen.

Die Form des Kastens, seine Ausrichtung und seine Größe richten sich nach den Anforderungen der einzelnen Fledermausarten, denn jede von ihnen hat ihre ganz eigenen Bedürfnisse.

In den meisten Fällen wird ein Flachkasten mit einem Spalt von 20 bis 25 mm verwendet. Die Öffnung muss so groß sein, dass auch trächtige Weibchen problemlos ins Innere des Kastens gelangen können, dieser jedoch nicht für Vögel und andere Raubtiere zugänglich ist.

Besonders wichtig ist, dass der Fledermauskasten wetterfest ist. Fledermäuse sind sehr empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Wind. Aus diesem Grund muss der Kasten vollkommen wasserdicht sein und darf keine Risse aufweisen. Auch deswegen sollte man handwerklich geschickt sein oder qualitativ hochwertige Ware kaufen.

Ein Brett, welches senkrecht unter dem Fledermauskasten angebracht wird, kann den kleinen Flugtieren dabei helfen, einfacher zu landen und problemlos in den Kasten hinaufzuklettern. Achten Sie jedoch darauf, dass keine Vögel auf dem Brett platznehmen können, da diese den kleinen Säugern den Unterschlupf streitig machen könnten.

Alle verwendeten Materialien müssen vollkommen natürlich sein: Insektenschutzmittel, aggressiver Lack und selbst Dachpappe sind fehl am Platz. Das in letzterer enthaltene Bitumen schmilzt in der Sommersonne und beginnt dann, herunter zu tropfen und den kleinen Flugtieren die Flughäute und das Fell zu verkleben.

Wie können Sie die Fledermäuse zusätzlich unterstützen?

Um den Fledermäusen einen idealen Lebensraum zu bieten, benötigen diese neben einem geeigneten Unterschlupf auch gesicherte Futterquellen. Die in Europa heimischen Fledermausarten ernähren sich von unterschiedlichen Insekten.

Einige bevorzugen Käfer und Tausendfüßler, die über den Boden krabbeln, andere ernähren sich hingegen von Nachtfaltern und Mücken. Sie können den Fledermäusen in Ihrem Garten helfen, indem Sie Bedingungen schaffen, an denen sich unterschiedliche Insektenarten wohlfühlen.

Sie können beispielsweise einen Fledermausgarten anlegen. Hierbei stehen nicht nur die optischen Erscheinungsbilder im Vordergrund, sondern darüber hinaus auch ihre biologischen Eigenschaften.

Da Fledermäuse nachtaktiv sind, müssen auch die Pflanzen und Büsche darauf ausgerichtet sein, Insekten anzulocken, die in der Nacht durch die Luft schwirren. Die Blüten von Borretsch und Nachtkerze strahlen in der Nacht ultraviolett und ziehen damit verschiedene Arten von Nachtfaltern an.

Auch Lichtnelken und unterschiedliche Lilienarten eignen sich hervorragend. Wenn es nicht die Farben der Blüten sind, welche die Insekten anlocken, so ist es der Duft. Minze, Thymian, Flieder und andere Büsche verbreiten die ganze Nacht hindurch einen unwiderstehlichen Duft, weshalb sich besonders die Nachtfalter um sie tummeln.

Dies ist eine wichtige Nahrungsquelle für die Fledermäuse, die in der Abenddämmerung die Mücken in Ihrem Garten jagen und die ganze Nacht über auf Beutesuche sind. Auch Obstbäume sind perfekt, denn sie locken Insekten an und werden von diesen bestäubt, was Ihnen eine hervorragende Ernte beschert.

Wer nicht über einen großen Garten verfügt, jedoch trotzdem etwas Gutes für die kleinen Flugtiere tun möchte, der kann spezielle Saatmischungen für Fledermäuse kaufen. Diese enthalten Blumen und Gräser, die sich auch für kleine Gefäße mit Erde eignen und trotzdem ebenso effektiv Insekten anlocken, wie es große Büsche tun.

Es liegt in unserer Hand, den Lebewesen dieser Welt in unserem Garten einen Ort zu schenken, an welchem sie sich zurückziehen und ausruhen können. Fledermäuse sind sehr interessante Tiere, die des Nachts ausschwärmen und Insekten jagen. Sie lassen sich problemlos beobachten und sind deshalb auch für die jungen Familienmitglieder eine geeignete Möglichkeit, um mit der Natur in Kontakt zu treten.

Wenn Sie sich für die Erschaffung von Lebensräumen einsetzen, so werden Ihre Kinder diesem Vorbild folgen und eine Welt erschaffen, in der auch die kleinen, schutzlosen Lebewesen stets einen Zufluchtsort finden. Ein Fledermauskasten scheint ein kleiner Schritt zu sein, doch er schafft bereits deutliche Veränderung in der Wahrnehmung der Menschen und gibt den vom Aussterben bedrohten, kleinen Flugtieren die Chance auf eine bessere Zukunft.

Dieser Fledermauskasten mit Schieferdach wird in der hauseigenen Werkstatt des Shops produziert. Das Holz ist mit 1,8 cm sehr dick, was den Kasten äußerst stabil macht.

Der Schiefer auf dem Dach schützt den Kasten und die Fledermäuse darin vor Feuchtigkeit.

Reinigung und Instandhaltung der Fledermauskästen

Die Fledermauskästen lassen sich leicht reinigen und erweisen sich als äußerst pflegeleicht, denn sie müssen nicht häufig geöffnet und gesäubert werden. Die Fledermäuse ziehen sich in den Wintermonaten auf Dachböden und in Keller zurück, wenn sie in der freien Natur keine geeignete Möglichkeit zum Überwintern finden.

In den Monaten von November bis Februar befinden sich deshalb keine Fledermäuse in den Kästen. Sie müssen jedoch trotzdem vor dem Säubern der Kästen überprüfen, ob sich tatsächlich keine Fledermaus dort ihr Winterquartier eingerichtet hat. Auch andere kleine Säugetiere suchen sich die warmen und windgeschützten Kästen manchmal aus, um dort den Winter zu verbringen. Es wäre doch sehr schade, wenn sie diese bei ihrem Winterschlaf stören würden.

Öffnen Sie den Fledermauskasten und kratzen Sie die Kotreste heraus, wenn diese an den Innenwänden des Kastens hängen geblieben sind. Dies kommt zwar selten vor, kann jedoch passieren, wenn der Fledermauskasten von den Tieren so gut angenommen wurde, dass er für alle Tiere zu klein ist.

Sobald die groben Nahrungsreste und Kotreste abgekratzt sind, können Sie den Kasten ausbürsten. Bei starken Verschmutzungen bietet sich das Auswaschen mit warmem Wasser an.

Es kann sein, dass sich Flöhe oder Wanzen in den Kästen befinden, die sich gerne auf den Fledermäusen niederlassen. Diese gehen nicht auf den Menschen über, denn sie sind an die Eigenschaften der Fledermäuse angepasst. Dennoch bietet es sich an, die Hände und Arme mit Handschuhen zu schützen, um die Übertragung von Bakterien zu vermeiden.

Sind die Kästen während der Sommermonate sehr stark von den Tieren benutzt worden, sodass sich große Reste von Kot in ihnen befinden, so können Sie zum Schutz Ihrer Atemwege eine Schutzmaske mit Filter verwenden. Auf diese Weise entgehen Sie dem strengen Geruch des Fledermauskots und atmen keine Staubpartikel ein.

Sie können durchaus auch weiche Schmierseife verwenden. Starke Reinigungsmittel sind jedoch nicht für die Säuberung der Kästen geeignet, da sie die Naturmaterialien angreifen und möglicherweise trotz gründlichen Spülens mit Wasser noch Seifenreste zurückbleiben.

Sie dürfen auf keinen Fall zu Insektenschutzmitteln greifen, um die Kästen von kleinen Krabbeltieren zu befreien. Diese sind hochgradig schädlich für die kleinen Säugetiere, deren Sinnesorgane, Fell und Flughäute sehr empfindlich sind.

Sobald Sie fertig sind, sollten alle Schmutzreste restlos entfernt sein. Fällt Ihnen auf, dass sich in den Kästen Schimmel gebildet hat, so lässt dies auf eine undichte Stelle der Kästen schließen. Überprüfen Sie, wo sich die Schwachstellen befinden und, entfernen Sie diese, indem Sie kleine Risse mit Holzleim verschließen.

Sollte das Dach der Kästen undicht geworden sein, weil es vom Frühjahr bis zum Herbst der starken Sonneneinstrahlung sowie heftigen Regengüssen ausgesetzt war, so können Sie die Dächer auf der Oberseite der Kästen mit einem Stück Kunststoff abdichten.

Wenn Sie zusätzlichen Schutz für die Kästen schaffen möchten, so können Sie sie unter einen Dachvorsprung an eine Hauswand hängen. Auf diese Weise sind sie windgeschützt und nicht den direkten Regengüssen ausgesetzt.

Sollte Sie nicht über einen solchen Dachvorsprung verfügen, so können Sie ganz einfach einen selbst bauen, indem Sie ein Stück Wellblech über dem Fledermaushaus befestigen. Achten Sie hierbei jedoch darauf, dass keine Raubtiere wie Katzen, Marder, Eulen oder andere Vögel an die kleinen Flugtiere gelangen können.

Verschiedene Fledermausarten haben unterschiedliche Bedürfnisse

Fledermäuse sind in ganz Europa weit verbreitet und kamen bis vor einigen Jahrzehnten in großen Mengen vor. Heute sieht das anders aus, denn die natürlichen Lebensräume der kleinen Säuger gehen drastisch zurück.

Die Fledermäuse finden immer seltener einen Unterschlupf, in welchem sie überwintern und ihre Jungen zur Welt bringen können. Deshalb werden künstliche Nisthilfen so wichtig, denn sie sind für viele Tiere die letzte Chance auf ein Überleben.

Wenn Sie etwas Geduld haben, dann werden Sie in den von Ihnen angebrachten Fledermauskästen schon bald ein reges Treiben beobachten können. Doch es ist wichtig, dass Sie unterschiedliche Kästen abringen, denn eine Fransenfledermaus stellt ganz andere Bedingungen an ihre Unterkunft als eine Bechsteinfledermaus.

Welche Fledermäuse in Ihrem Garten vorkommen lässt sich mit etwas Übung anhand des Kots der Tiere feststellen. Wie dies gemacht wird und worauf zu achten ist erfahren Sie in Büchern über Fledermäuse, die mit zahlreichen Fotos geschmückt sind.

Nun aber ran an die Auswahl des richtigen Kastens, denn umso schneller Sie Fledermaushäuser in Ihrem Garten anbringen, desto früher können Sie sich über die neuen Gartenbewohner freuen, die Ihnen abends die lästigen Mücken vom Leib halten.